Wie ich
arbeite

Meine Bilder sind «Malen mit Handwerken». Ich liebe es, die Spachtelmassen aus Baumaterialien, Steinmehlen, Sanden, Sumpfkalk, Asche und Kaffee selber anzumischen und aufzutragen. Je nachdem kommt Farbe Nass-in-Nass darauf oder ich lasse die Spachtelmassen erst trocknen.

Die Materialien reagieren aufeinander, miteinander und mit mir, ein ständiger Energiefluss ist da und vieles lässt sich nicht kontrollieren oder planen. Wie im richtigen Leben. Der Augenblick zählt, spüren, was wichtig ist und dem folgen. Meine Art künstlerisch zu arbeiten bedingt anzunehmen, was passiert, damit umzugehen, sich zu verabschieden und Neues entstehen lassen.
Ich male abstrakt, auf Leinwand, Holz, Malplatten und Seidelbastpapier. Es entstehen ganz wunderbare Bilder mit viel Tiefgang und fantastischen Finessen.

Interessante Strukturen, Flächen und Risse entstehen, mit einer ganz besonderen Haptik und Optik.
Mit unzähligen, oft lasierenden Farbaufträgen bearbeite ich diese intuitiv. Die unteren Schichten wirken und scheinen durch bis zur Oberfläche, wie ein Lebensrucksack. Die Farben stelle ich selber her aus Pigmenten und verschiedenen Bindemitteln wie Eitempera, Kasein, Wachs, Öl und Knochenleim.
Weiter verwende ich Tuschen, Beizen, Kreiden, Kohle, Bitumen und Feuer. Zur Arbeit gehört auch das Abtragen von Material und Farbe durch Wischen, Schleifen oder Kratzen. Interessante Effekte zeigen sich und mit ihnen neue Wege.

Ich spüre grosse Leidenschaft und Freude bei meiner Arbeit mit meinen Bildern. Sich darauf einlassen, schauen was passiert, Lösungen zulassen und finden, bis die Harmonie da ist.  Manchmal braucht es aber auch viel Durchhaltewille, weil die Auseinandersetzung mit den Bildern sehr fordernd ist.  
Wann ist ein Bild fertig? Das ist bei jedem Bild anders, ein Prozess, der Zeit braucht. Manchmal spürt man schnell, ob ein Bild fertig ist oder was es noch braucht, meine Intuition, mein Bauchgefühl und mein Herz sagen mir das, eine unglaubliche Entspannung stellt sich dann ein, eine stille Freude – das Bild ist da. Es können aber auch Monate oder Jahre vergehen, bis der Moment zur Fertigstellung gekommen ist, bis mein Bild und ich «uns ganz gefunden haben».
Bilder sind Beziehungen – und erst wenn sie «reif und ganz in sich sind», kann ich sie gehen lassen und weitergeben in ein neues Zuhause.